Servus Eishockey-Freunde,

Jede Serie hat mal ein Ende. Nein, es gab nichts zu erben für unsere Panther am Rhein: In Köln mussten wir nach hartem Kampf nur knapp die Segel streichen, konnten aber mit hoch erhobenem Haupt die Halle verlassen. Am Dienstag aber gab es in Düsseldorf eine Klatsche, die unglücklicher nicht zustande kommen konnte. Da kommt das Team raus und – rumms, der erste Schuss schlägt ein. Man kämpft weiter und rumms, zwei Eigentore. Es gibt Tage, da bleibst Du am besten gleich im Bett. Der letzte Dienstag war so ein Tag.

Der Schorle-Schorsch und ich haben nach dem zweiten Drittel den Fokus auf unseren eigentlichen Auftrag gerichtet. Die Mission „Karneval“ musste noch erledigt werden. Am ersten Verpflegungsstand wollten wir mit unseren rheinischen Kollegen die schwierige Thematik erörtern. Ich bestellte mal ein Bier. Ich fragte nach, ob das wohl ein Probeexemplar sei. Nein, die Bierrationen seien hierzulande nicht größer. Ein Zahnbecher mit einer dunklen Pampe, mit der bei uns daheim der Holzzaun gestrichen wird. Alt nennen die diesen Fusel, den eine bayrische Leber definitiv nicht vertragen kann.

Vollkommen konsterniert haben wir sofort unsere Mission beendet und unverzüglich den Heimweg angetreten. Gott sei Dank hatten wir am Bahnhof noch unsere Kühltasche mit etwas Reiseproviant gebunkert. Vier Halbe waren noch übrig von unserem Kistchen Glück. Alles in allem eine Tour, die sich nicht gelohnt hat. Der Schorsch meinte, das geschieht uns gerade recht, weil wir unsere Frauen recht angeschmiert haben. Kurz nach Koblenz sind wir eingeschlafen. Der einzige Vorteil war, dass wir gut erholt in Augsburg ankamen. Und das nächste Erfolgserlebnis kommt bestimmt...

Freitag war dann Großkampftag: Der Meista aus Berlin war zu Gast. Klar, dass wir da wieder alle dabei waren. Auch der Lenz wollte dieses Spektakel miterleben. Das verpasste Heimspiel gegen die Freezers wurmte ihn immer noch sehr und den Spott und den Hohn musste er eben aushalten. Der Weizen-Willi war ganz unruhig weil heute endlich das lang ersehnte Comeback von diesem Discjockey ins Haus stand: DJ Trefferlein ist wieder dabei hat er mir erklärt.

Ja, das ist mal eine Rakete: Zwei Tore im ersten Spiel nach so einer langen Pause, das ist schon eine starke Leistung! Bombig ist ja auch der Cabanossi, der die ersten drei Tore aufgelegt hat. Der wird mit jedem Spiel noch stärker. Der ist wirklich eine echte Verstärkung für unser Team.

Gestört hat mich nur, dass der Ex-Musiker für zwölf Minuten auf die Strafbank musste. Der hat doch nur auf unseren Goalie aufgepasst, dass den die Berliner nicht ständig belästigen. Dafür darf man den doch nicht so lange aussetzen lassen. Viel zu hart meinte auch der Schorle-Schorsch. Wo kämen wir denn da hin, wenn jeder unseren Torhüter pisacken dürfte, wie er grad will warf der Jack noch ein.

Unglücklich war auch die große Strafe von Sebastian Uvira. Was kann der denn dafür, dass der Eisbär so tapsig über das Eis torkelt und dabei planlos in unseren Spieler reinsemmelt? Der Lenz hat gesagt, dass jetzt das Spiel noch flöten geht, weil der Willi wieder einmal einen rechten Krampf zusammen gepfiffen hat. Ich wollte wissen, was der Weizen-Willi damit zu tun hat. Alle haben gelacht und der Willi hat gemeint, dass ich das schon noch erfahren würde im Laufe der Zeit.

Fünf Minuten ein Mann mehr für Berlin. Das war ja schon reichlich ungerecht. Nur gut, dass der Scherneck da gleich für klare Verhältnisse gesorgt hat. Das ist schon ein ganz ein raffinierter Hund, der Iwan.

Druck haben die Berliner ja dann schon ganz ordentlich gemacht, aber der JD hat dann mit seinem Tor alle Zweifel vom Eis gefegt. Ich musste dann einen ausgeben, weil das mein erstes Empty-Net war. Der Jack hat gemeint, der JD muss in der Kabine wohl auch einen ausgeben, weil das vermutlich auch dem JD sein erstes Empty-Net war.

Schon beim ersten Spiel habe ich festgestellt, dass der Krügerl Adi mein absoluter Lieblingsspieler ist. Das hat damals keinen in unserem Block interessiert, weil ich ja eh nix vom Eishockey verstehe. Der Willi hat mir aber heute nach dem Spiel anerkennend auf die Schulter geklopft: Was ist das doch für ein genialer Partner für den Scherneck und den Musiker? Wundern tät sich der Willi aber schon, woher ich das damals schon gewusst hätte. (Das Glück ist halt manchmal mit den Doofen.)  

Nach dem Spiel kam wieder der Zeller Hans zu den Fans und hat wieder sein Leiberl ausgezogen. Das Julchen hat richtig gestrahlt, weil der Hans einfach gut aussieht. Sie würde sich halt freuen, wenn die ganze Truppe das so machen würde. Der Lenz hat gemeint, dass das gar nicht in Frage käme, weil sonst seine Almut auch mit ins Stadion wolle und das könnte er nun überhaupt nicht gebrauchen. Wir haben dem Julchen angeboten, dass wir fünf das auch könnten, aber das wollte sie dann auch nicht haben. Wir haben uns dann darauf geeinigt, dass wir das beim Erreichen der Play-Offs machen würden. Chippendales aus dem Holzwinkel quasi.

Hoffen wir also, dass wir strippen dürfen

Euer Raffi aus Freihalden