Servus Eishockey-Freunde,

wer zu spät kommt, den bestraft das Leben. Nicht immer stimmt dieser Spruch, denn am Freitag wurden wir auf unserem Ausflug in den Schwarzwald auf der A8 jäh gestoppt und wir kamen erst ins Stadion, als bereits sechs Minuten gespielt waren. Von weitem hörten wir schon den Torjubel und dem Lärmpegel nach zu urteilen war es kein Tor für die Unseren. Der erste Nackenschlag blieb uns schon mal erspart.

Ich bleib‘ gleich vor dem Stadion, meinte der Lenz. Der fürchtete schon ein ähnliches Debakel wie im letzten Jahr. Wir konnten ihn aber doch überzeugen, mit ins Stadion zu gehen, denn irgend jemand musste sich ja um unser leibliches Wohl kümmern. Die Befürchtungen waren unbegründet, denn eigentlich haben wir gar nicht so schlecht gespielt. Das Spiel war ausgeglichen aber unglücklicherweise hatten die Jungs vom Neckar etwas mehr Glück als wir. Viele hatten sich schon mit einer Verlängerung angefreundet, als die Schwäne noch einmal zuschlugen. Tja, so ist das halt im Sport, mal verlierst du und mal gewinnen die anderen...

Wie auch immer, wir waren ein guter Gegner und die Blauen um uns rum haben sich auch so gefreut, weil sie jetzt dreimal in Folge gewonnen haben. Mit denen haben wir ein paar nette Stunden erlebt. Die Jungs sind echt in Ordnung. Am Bierstand haben wir dann noch ein paar Abschiedströpfchen genommen und ganz klar vereinbart, dass beim Rückspiel in Augsburg auch die Heimmannschaft gewinnen wird. Das hat ihnen zwar nicht gepasst, aber das werden wir dann schon regeln bei dem einen oder anderen Hopfentee.

Das allerwichtigste in diesem Spiel war aber, dass der Scherneck wieder getroffen hat. War ja auch klar, dass der irgendwann wieder trifft. Schade, der kleine Musiker hat halt gefehlt. Ich bin mir sicher, mit dem hätten wir das Spiel nicht verloren. Aber wie immer wird sich auch das im Laufe der Saison wieder ausgleichen.

Reichlich müde, aber keineswegs enttäuscht kamen wir nach einigen Pausen (dem Unterhopfungssyndrom UHS geschuldet) in den frühen Morgenstunden wieder daheim an. Was soll‘s, Mund abwischen und am Sonntag einfach wieder gewinnen, so lautete der Abschiedsgruß.

Am Sonntag sind wir dann bereits um 09.00 Uhr mit der Staudenbahn Richtung Augsburg aufgebrochen. Ja, so ein wichtiges Spiel verlangt nun einmal eine richtig gewissenhafte Vorbereitung. Da reicht es nicht, einfach kurz vor dem Spiel anzutanzen. Nein, vorglühen, ansingen und einschunkeln. So läuft eine gute Vorbereitung. Nur so kann man das ganze Spiel durchhalten. Vielleicht sollten sich das die Jungs hinter dem Tor mal zu Herzen nehmen, denn ein- zweimal war es am Sonntag schon verdammt leise in unserem Tempel.

Das Spiel selbst war ja nicht gerade ein Leckerbissen. Vierzig Minuten haben wir ja ganz ordentlich gespielt. Die Kühlschränke haben sich aber auch zu dusselig angestellt. Der Schorle hat gesagt, die stellen sich so an, als wollten Sie das Spiel mit aller Gewalt auf der Strafbank verlieren. Nun, den Vorteil wollten wir einfach nicht nutzen. Irgendwie wäre das ja auch nicht fair gewesen. Der Weizen hat wieder mal nur die Hälfte der Tore gesehen, weil er damit beschäftigt war, ein Erfolgsbier zu holen. Das hätte er mal lieber auf das letzte Drittel verschieben sollen.

Eigentlich hat mich nur gestört, dass wir unser sonst so erfolgreiches Überzahlspiel nicht in Zählbares umwandeln konnten. Da hast du halt deutlich gemerkt, dass der kleine Giftzwerg gefehlt hat. Aber wie gesagt, es hat ja trotzdem gereicht.

Schlimm ist allerdings, dass sich der Meister Joda an der Hand verletzt hat. Ich glaube der heißt gar nicht so, aber der Jack hat mir das so eingeredet. Wissen tu ich das aber nicht und so muss ich das halt mal glauben. Naja, wollen wir mal hoffen, dass es nicht ganz so schlimm ist. Alles gute auf jeden Fall: Möge mit Dir sein die Kraft....

Drei Punkte erreicht, Soll erfüllt – fertig! Ob das schön war oder nicht, danach fragt sich in zwei Wochen niemand mehr. Schade war allerdings, dass nur gerade 3500 Zuschauer da waren. Shit happens, Huftreter von der B17, verkaufsoffener Sonntag und ein ausgesprochen langweiliger Gegner, das hinterlässt selbst bei unserem ruhmreichen Club Spuren. Mal ganz ehrlich was ist schon interessant an Hamburg? Wenn nicht der Schubert immer wieder für Empörung gesorgt hätte, dann würde sich doch kein Mensch an die Jungs von der Alster erinnern.

Im Endeffekt waren am Sonntag alle zufrieden. Außer einer – die Zecke hatte noch schwer am Derby gegen Schalke zu knabbern. Aber das Julchen hat ihn getröstet. Kopf hoch Zecke, es kommen auch wieder bessere Tage.

Nächste Woche beim Preisfischen werden wir sicher wieder mehr Trubel im Stadion erleben. Da werden aus den Haien mundgerechte Fischkroketten gemacht. Vorher aber geht es noch nach Krefeld. Wie ich das anstelle? Ganz einfach, wir fahren gemeinsam mit unseren Damen zur Einheitsfeier an den Rhein. Das da zufällig die Panther spielen, nun dafür kann ich ja nichts. Aber mal ganz im Vertrauen: Die Thea weiß glaube ich auch, dass das alles kein Zufall ist. Irgendwie mag die unsere Panther auch schon.

Auf der Fahrt nach Krefeld habe ich eine ganz besonders heikle Aufgabe zu erledigen: Ich muss meiner Thea klarmachen, dass wir am 28. Dezember zur Jahresausklangsfeier unserer Karnevalsfreunde nach Düsseldorf müssen. Da kann sie ja fast nicht nein sagen, weil da ja extra ein Zug fährt. Die Augsburger Fanclubs nein, Faschingsclubs haben da was organisiert. Und da wollen wir ja auf keinen Fall fehlen. Jawoll, da sind wir dabei – ihr doch sicher auch, oder?

Euer Raffi aus Freihalden