Servus Eishockey-Freunde,

bereits am Mittwoch haben wir uns in der Mittagspause in unserer Schreinerei darüber ausgetauscht, wie der AEV wohl am Wochenende abschneiden würde. Der Lenz, der Hambacher Michel und ich haben mit dem Yussuf einen schönen Skat geklopft. Schafkopfen kann der gar nicht, aber im Skat, da ist er richtig gut. Der Yussuf sagt, das hat er in der Schule gelernt. Der Yussuf kommt nämlich eigentlich aus Duisburg und weil die in NRW nicht so gebildet sind, ist er auch nach Scheppach gezogen und ist jetzt auch in unserer Schreinerei beschäftigt. Ganz ehrlich, groß verbessert hat er sich da ja nicht gerade, denn mit solchen Freunden wie dem Lenz und mir kommst du einfach nicht vorwärts. Aber der Yussuf ist ein netter Kerl, der allerdings einen ganz großen Fehler hat. Er ist FCA-Fan. Na ja, da sieht man halt doch, wo er herkommt....

Der Yussuf hat behauptet, der AEV macht am Wochenende weniger Punkte, als der FCA. Ja wie lächerlich ist das denn und weil er keinen Millimeter von seiner Meinung abgewichen ist, haben wir auch gleich eine Wette abgeschlossen. Wenn die Panther erfolgreicher sind, dann muss der Yussuf mit uns ins Eisstadion, wenn nicht, dann muss ich einen Esslöffel voll Leim essen.

Sicher versteht ihr, dass ich nun zwingend nach Krefeld muss. Als ich das meiner Thea erzählt habe, hat die gemeint, ich hätte wohl schon öfters mal einen Löffel Leim geschluckt und dabei sei mein Hirn total verklebt worden. Wie kommt sie nur darauf?

Wie auch immer, am Freitag ging es nach Krefeld (ihr wisst schon, Einheitsfeier) und vollkommen überrascht waren wir, weil die Feier gar nicht in Krefeld stattfand. Der Lenz hat sofort gesagt, was der Hambacher doch für ein Depp ist, weil er uns das falsch gesagt hat. Ich habe sofort zugestimmt und habe erklärt, dass wir ja zum Eishockey gehen könnten. Woher die Almut allerdings wusste, dass da die Panther spielen, das haben wir bis heute nicht rausgefunden. Die Thea meinte, wenn wir schon mal da sind, könnten wir ja auch nach Bochum in ein Musical gehen. Der Lenz hat vor sich hin gebrummt, ich geb dir gleich Starlight Express. Nur gut, dass die Damen das nicht verstanden haben. Mit einem raffinierten Trick haben wir einen Anruf fingiert, bei dem leider festgestellt wurde, dass die Vorführung bereits ausverkauft ist. Gut, wenn man solche Freunde, wie das Julchen hat.

Was also kann man mit einem Abend in Krefeld anfangen als in den König-Palast zu gehen? Gesagt – getan! Besonders gut ist das Spiel nicht gewesen, aber die Verteidigung war gut gestanden. Ein Gegentor, das kann sich sehen lassen. Außerdem war ein Neuer mit dabei. Der Hinterstocker Martin gab seinen Einstand und auch der Musiker war wieder dabei. Beide taten dem Spiel gut. Nach sechzig Minuten stand es unentschieden und wir haben mal eben den Einstand vom Martin am Bierstand gefeiert. Ich habe also zwei Bier bestellt und die nette Dame gab mir zwei Becherchen zum probieren. Sechs Becher später habe ich verstanden, dass die Becher nicht mehr größer werden. Ja, das ist der gleiche Krampf, wie in Köln... Die Thea und die Almut haben dann gesagt, man sollte die auch bei uns in Bayern einführen, vielleicht würden wir dann nicht immer so breit nach Hause kommen. Wie sie das wohl gemeint haben?

Der Samstag gehörte dann unseren Mädels: Shoppen in Düsseldorf – ein teurer Spaß, aber sie waren glücklich. Wir auch, denn wir haben in der Altstadt gewartet, bis die beiden Damen vollkommen fertig bei uns ankamen. Der Rest ist schnell erzählt: Schön essen, Dämmerschoppen, ausschlafen und zeitig auf die Autobahn, damit wir ja das Heimspiel nicht verpassen.

Der Sonntag war dann ein Highlight: Der FCA hat sein Spiel verloren und ich habe somit meine Wette gewonnen. Nächstes Mal ist der Yussuf mit dabei – Yes!!

Zum Spiel selbst will ich nichts sagen. Warum auch, wer da war, der weiß, was das für ein geiler Abend war und wer nicht da war, dem geschieht es gerade Recht. Alles war da geboten: Ein grandioser AEV, viele Tore, zwei Penalty, zwei Fights und endlich wieder Bier in normalen Größen.

Das Tüpfelchen auf dem i war das Tor von Martin Hinterstocker. Besser kann man das nicht machen. Ich bin mir sicher, der Junge wird uns noch viel Freude bereiten. Besonders freut mich natürlich auch, dass der Trecker wieder besser in Fahrt kommt und dass der Trefferlein auch wieder trifft. Da ist es schon zu verkraften, wenn der Scherneck mal nicht trifft. Aber keine Bange, der kommt schon noch.

Besonders schön fand ich, dass die Stimmung das ganze Spiel über gut war und dass unsere Fans auch dem Kölner applaudiert haben, der sich einen Fangschuss am Lauscher eingefangen hat. Gute Besserung an Mike Iggulden.

Noch eine Stunde nach Spielende standen wir im Block. Lediglich der Zecke hat sich bei Zeiten verzogen. Der hatte noch an der Niederlage der Dortmunder zu kauen. Das Julchen wird ihn aber sicher wieder aufbauen.

Vollkommen zufrieden traten wir den Heimweg an. In unserem Stehausschank haben wir noch kurz angehalten. Der Jack, der Willi, der Schorle und ich haben zusammen noch 16 Kurze genommen. Für jeden Punkt einen. Das wollen wir bis zum Saisonende so machen. Da kann auf unsere Leber ja noch einiges zukommen. Ich glaube ja nicht, dass das immer so weiter geht, aber wie sagt ein altes Sprichwort: Reite die Welle – solange sie dich trägt. Recht so, denn ein kleiner Einbruch wird bestimmt noch kommen. Die Leber wird’s freuen, uns allerdings nicht. Und wo steht denn, dass die Leber ein erfreuliches Leben führen muss?

Nächste Woche geht es gegen Straubing und München. Da müssen wir natürlich hin und der Yussuf muss auch mit. Mal schauen, ob wir den Münchnern kräftig in die Dosen spucken können. Wir sehen uns am Freitag, oder?

Euer Raffi aus Freihalden