Servus Eishockey-Freunde,

jetzt bin ich aber mal richtig müde. Das war ja mal eine Tour von Freitag bis heute: Nach Iserlohn, dann daheim gegen die Adler und jetzt auch noch in Hamburg – das fordert den ganzen Fan.

Ich habe Euch ja schon beim letzten Mal gesagt, dass ich nach Iserlohn reisen werde, wenn ich herausfinde, wo das ist. Der Lenz hatte da eine grandiose Idee, denn er meinte, da schauen wir einfach bei Gockel nach. Ich habe nicht gewusst was er da meint, aber der Yussuf, das schlaue Bürschle hat gesagt, Allder musch du in Rechner gucken, findesch du alles, isch schwör...

Der Yussuf heißt bei uns auch Kasperl vom Bosporus. Das kommt davon, weil er Immer wieder so einen Mist redet, mit dem ein einfacher Schreiner wie ich nix anfangen kann. Ich habe ihm dann auch gesagt, dass ich ihm mit einem achtziger Schleifpapier das AEV-Logo in den Allerwertesten einarbeiten werde, wenn er mir nicht sagt was er will und zwar in ordentlichem Deutsch und nicht mit dieser Räbbersprache – wo kommen wir denn da hin?

Es wurde ein bisserl hitzig und da hat der Hambacher Michi eingegriffen. Raffi hat er gesagt, komm in mein Büro da steht mein Lebtob und da schauen wir jetzt mal, wo Iserlohn ist. Was soll ich sagen, Gockel Mebb – und schon war klar, wohin die Reise am Freitag geht.

Eine grandiose Ausrede hatten wir auch wieder auf Lager: Diesmal mussten wir auf eine Fachmesse in Dortmund, von Samstag bis Dienstag. Klar, dass wir da schon am Freitag aufgebrochen sind. Mit von der Partie war diesmal nur der Lenz, denn die Fachmesse war ja nur für uns Holzwürmer.

Die Fahrt selber war relativ kurzweilig und mehr als einen halben Kasten haben wir nicht gebraucht, denn der Lenz musste ja fahren. Am Seilersee, so heißt die alte Burg der Göckel, haben die Panther das Geflügel aus dem Sauerland mal ordentlich filetiert und der der Chefkoch T.J. Trefferlein hat sie zwei Mal mundgerecht abgefieselt, so dass es ein Festhappen für die Panther wurde. Relativ sicher konnten wir die drei Punkte verladen und mit nach Augsburg fahren.

Nach dem Spiel haben wir mit den Jungs aus Iserlohn dann noch ein wenig geplaudert und ein paar richtig gute Freunde gefunden. Ein, zwei Bierchen haben wir auch noch getrunken, quasi als Heizöl, denn die Nacht haben wir in unserem Bully verbracht. In unserem Zustand wollte keiner mehr fahren.

Am Samstag ging es dann zurück nach Augsburg, wo wir direkt vor dem Stadion unser Lager aufschlugen. Heim konnten wir ja nicht, weil wir ja auf der Messe waren. War aber nicht schlimm, denn der eine oder andere AEV-ler kam vorbei und so wurde das ein lustiger Abend.

Nach einer weiteren Nacht im Bully (Wecken war kurz vor 16.00 Uhr) mussten wir schleunigst ins Stadion, es galt die nächsten Vögel zu erledigen. So war der Plan, die Realität sah aber ganz anders aus. Alle um uns rum haben gesagt, so einen starken Gegner wie die Adler hätten wir schon ewig nicht mehr gehabt. Gefallen hat mir ganz besonders, dass unsere Fans die Panther trotzdem gefeiert haben. Das haben die auch verdient, denn die Mannschaft hat nie aufgegeben und alles versucht, auch wenn es nicht gereicht hat. Nicht einmal der Versuch vom Schorle, mal an den Bierstand zu gehen, trug Früchte. Sechs Versuche hat er unternommen, aber ich glaube, der hätte ein ganzes Fass trinken können und wir hätten kein Tor geschossen. Der Jack hat dann gemeint, das Fass hätten die Adler trinken sollen und nicht der Schorle und der Weizen-Willi.

Wie auch immer, drei Punkte in Iserlohn – Soll erfüllt. Einzig der Zecke war wieder mal traurig, weil seine Dortmunder schon wieder eine Schlappe eingefahren haben. Ich glaube, das Julchen wird bald nicht mehr genug trösten können. Vielleicht hilft ja mal eine Tour mit uns. Fragt sich nur, ob er das durchhält. Wir werden ja sehen...

Nachdem wir ja immer noch auf der Messe waren, hatten wir natürlich jede Menge Zeit und so wollten wir den Kontakt mit den Adler-Fans suchen. Die sind aber ein ganz komisches Volk: Gewinnen hier ganz souverän und trotzdem haben die uns nur angemacht. Da sind wir halt wieder gegangen und haben unser Bier eben alleine getrunken. Merke: 1. Je größer das Geflügel, desto dusseliger sind die Fans und 2. Zuviel Äbblwoi schadet dem Geist!

Am Montag ging es dann in aller Ruhe nach Hamburg. Gezeichnet von der langen Fahrt sind wir dann mit letzter Kraft auf der Reeperbahn gelandet. Dort sind wir dann etwas länger geblieben und haben leider das Spiel der Panther verpasst. Sechzehn Bier später und 800,00 Euro ärmer endete das Spektakel in Hamburg. Zugegeben, ganz ganz schwach von uns beiden, aber wenn ich das richtig sehe, dann haben wir da im Stadion auch nicht viel versäumt.

Jungs Kopf hoch, das kann schon mal passieren. Leid tun mir jetzt nur die Müllmänner aus Wolfsburg und die Lebkuchen-Heinis, denn gegen die holen wir ja selbstverständlich wieder jede Menge Punkte.  

Vollkommen erschöpft von der Messe kamen wir in den frühen Morgenstunden daheim an. Die Thea hat gemeint, was ich doch für ein armer Kerl bin, weil ich wegen der Messe den AEV nicht sehen konnte. Recht hat sie – ich denke, die nächsten Fahrten gehen klar!!

Euer Raffi aus Freihalden