Servus Eishockey-Freunde,

endlich mal ein Heimspielwochenende. Der Stress mit der ewigen Fahrerei geht doch ganz schön an die Substanz und allmählich gehen mir auch die Ausreden aus. Die Thea schaut eh schon immer ganz misstrauisch. Macht aber nix, jetzt habe ich ja fast zwei Wochen Zeit und da wird mir schon wieder was einfallen.

Schon am Donnerstag hat der Lenz bei der Brotzeit gemeint, mit zwei Heimspielen fehlt es einfach an der Zeit, um eine ordentliche Basis zu legen. Von Freihalden bis Augsburg, da gehen selbst mit der Staudenbahn höchstens drei Halbe. Ich hatte dann die brillante Idee, wir könnten ja über Ulm, Kempten und Kaufbeuren zum AEV fahren. Das kam allerdings nicht gut an, denn als ich Kaufbeuren sagte, da hat es den Lenz fürchterlich gewürgt und er hat nur noch gestammelt, nicht zum Erzfeind, nicht zu diesen Saubauern. Alles nur das nicht, auf gar keinen Fall nach Kaufbeuren. Keine Ahnung warum der so empfindlich reagiert hat. Ich denke, wenn er sich wieder erholt hat, dann werden wir das mal erörtern.

Naja, wir sind also direkt gefahren. Durch einen raffinierten Trick haben wir doch ein bisserl mehr Zeit gehabt. Bereits zwei Stunden vor der Abfahrt Treffpunkt am Bahnhof – so kommt man auch zu sechs Kolben. Mei san mir Hund....

Diesmal waren wir wieder vollzählig in unserem Block gestanden und auch der Yussuf war mit dabei. Der hat ganz schön gelästert, weil der halt ein FCA-Luggi ist. Was Wunder, er ist halt doch ein bisserl einfach gestrickt und vom Eishockey hat er schon gleich gar keine Ahnung.

Irgendwie haben wir gegen die Müllmänner ganz schön Glück gehabt. Das Spiel war langweilig und die Höhepunkte rar gesät. Einzig das Überzahlspiel der Wobbler war klasse und ich glaube da ist es nicht nur mir schwindlig geworden. Egal, mit Kampf und Einsatz haben wir die Partie entschieden. Nach den Ausgleichstoren vom Krügerl und vom Scherneck haben wir trotz einer erneuten Überzahl die Verlängerung erreicht. Damit hat eh kaum noch einer gerechnet – nicht zuletzt wegen dem lustigen Vogl im Kasten der Wobbler. In der Verlängerung hat dann der Musiker, dieses alte Schlitzohr mit einem der Orangen Billard gespielt und Zack – der Rest war nur noch Partie. Merke, der AEV ist erst besiegt, wenn die Orgel nicht mehr spielt. Noch eine kurze Bemerkung am Rande: Der Weizen-Willi und der Schorle haben mal wieder dieses Tor versäumt, weil man noch dringend ein Bier vor dem Penalty-Schießen benötigte. ...manche lernen es einfach nie.

Auf dem Heimweg war es natürlich unvermeidbar, noch einmal im Stehausschank anzuhalten. Zu kurz war der Abend und es galt ja noch, die Geschichte mit Kaufbeuren aufzuklären. Der Lenz hat gemeint, jedes Mal wenn dieser Verein erwähnt wird, dann braucht er einen Schnaps. Da hat der Yussuf ihm dann einen sauberen Rausch aufgeschwätzt.....

Am Sonntag ging es dann erst unmittelbar vor dem Spiel ins Stadion: Der Sonntagnachmittag gehörte unseren Damen und damit war die Familienidylle wieder hergestellt.

Tja, was soll man da sagen: Dreißig Minuten ein toller Kampf und dann neuen Sekunden im Tiefschlaf. Da war die Messe gelesen und der Schorle und der Weizen haben mit dem Jack beschlossen, die Sache mit den Schmucktigern am Bierstand zu entscheiden. Der Lenz hat gemeint, dann nehmt den Kasperl vom Bosporus mit, denn wenn der bei uns steht, dann geht bei den Panthern gar nix. Der war dann zwar ganz schön grantig, aber der beruhigt sich schon wieder.

Großes Kino war dann, als der Larry den Goalie so früh vom Eis genommen hat. Dass wir da noch ein Tor geschossen haben war schon klasse. Der weiße Daniel hat noch einmal Hoffnung gemacht. Und wenn der Trefferlein auch noch getroffen hätte.... hätte, hätte, Fahrradkette.

Auf dem Weg zum Bahnhof haben wir dann ein paar Fans getroffen, die den Weltuntergang befürchten, weil wir jetzt zweimal am Stück verloren haben. So erreichen wir die Play-Offs nie und so gewinnen wir kein Spiel mehr. Ich habe dann gesagt, das wird schon wieder, ein paar Tage Pause und dann läuft das wieder wie geschmiert. Wegen zwei Niederlagen so ein Theater veranstalten? Ja was sollen denn da wir vom SV Oberwaldbach sagen: Vierzehn Spiele – fünfzehn Niederlagen und trotzdem geben wir die Hoffnung nicht auf. Die Jungs sollten sich mal ein Beispiel am Zecke nehmen, der stellt sich mit seinem BVB der Krise und wird gestärkt aus dieser Geschichte rauskommen – genau wie unser AEV. Da könnt Ihr mit mir wetten...

Am Sonntag hat das Julchen gefehlt, weil sie krank war. Das kommt davon, meinte der Schorle, weil sie einfach zu wenig trinkt. Praktisch zur Grippevorbeugung haben wir noch zwei, drei Bier genommen und sind traurig heim gefahren. Aber hey, dann ist mir eingefallen, was der Musiker für einen geilen Auftritt hatte: Schuss gefressen, erneut geblockt, Stock verloren und dann einen riesigen Schmuckscheißer an der Bande zerlegt. Allein diese Aktion war das Kommen wert. Auf den Musiker haben wir dann noch einen gehoben und damit war der Abend wieder gerettet. Siegen ist eben doch nicht alles.

Am Freitag müssen die Panther mal ohne mich klar kommen, weil da bei uns in Freihalden Hellowien-Party ist. Kein blasser Schimmer, was das wieder ist, aber das finde ich auch noch raus. Freitag ist dann wieder Eishockeyfest: Da kommt der verrückte Ire und der langhaarige Dauersprinter. Kleiner Wortwitz: Das wird bestimmt ein Schlager. Ihr seid doch auch dabei, oder?

Euer Raffi aus Freihalden