Servus Eishockey-Freunde,

siebzehn Spiele sind gelaufen und es ist Pause. Endlich, denn ich glaube nicht nur wir Fans, sondern vor allem die Mannschaft braucht mal ein paar Tage ohne Eishockey. Da kommt der Deutschland-Cup gerade rechtzeitig. Ausspannen, Kraft tanken, ein paar Kleinigkeiten im Spiel verbessern (vielleicht mal an unserem Überzahlspiel feilen) und dann kann sich die Konkurrenz mal auf was gefasst machen. Dann hält uns keiner mehr auf, weil wir ein wirklich gutes Team haben….

Bevor ich Euch was über das letzte Wochenende erzähle muss ich noch berichten, was unter der Woche los war: Am Montag hatte ich Geburtstag und da ist meiner Thea nix dümmeres eingefallen, als mir einen Computer zu schenken. Mit Internet hat sie gemeint, das wäre toll, da könnte ich die Auswärtsspiele direkt verfolgen, wenn ich nicht gerade auf der Messe wäre. Wie hat sie das wohl gemeint. Verstehe einer die Frauen.

Am Dienstag war der Hofreiter Sepp bei mir und hat den Computer „eingerichtet“. Der Sepp spielt bei uns in Oberwaldbach in der AH und ist nebenher noch bei der Telekom beschäftigt. Der kennt sich mit dem Elektrozeug aus und hat das alles ganz schnell hinbekommen. Ja Freunde, ich bin jetzt ein Juser hat er gesagt und kann auch ins Internet. Mir ist das noch nicht so ganz geheuer, aber man muss halt mit der Zeit gehen.

Im Stehausschank haben sie ganz dusselig geschaut, als ich meinen Spezis erklärt habe, dass ich jetzt ein Computer-Freak bin. Ein Depp sei ich, meinte der Yussuf, und ich solle froh sein, wenn ich das Gerät fehlerfrei einschalten könne. Herrschaften, das war nicht nett von diesem Fußballschnarcher. Dem werde ich es zeigen. Diesen Blechkasten werde ich schon klein kriegen…

Jetzt aber zum letzten Wochenende: Der Freitag war ein trostloser Tag, weil ich den Panthern auf ihrem schweren Weg nach Hamburg nicht zur Seite stehen konnte. Dafür muss ich mich auch entschuldigen, das wird nicht mehr vorkommen. Die Jungs brauchen mich einfach.

Der Schorle, der Jack, der Lenz und ich haben uns wie üblich im Stehausschank getroffen und wollten im Radio verfolgen, was unsere Jungs in Hamburg so darbieten. Der Jack hat gemein, heute drehen wir den Spieß mal um. Du meinst wir gewinnen, hat der Schorle gefragt. Nein hat der Jack gemeint, heute trinken wir bei jedem Tor der Kühlschränke ein Bier. Ich glaube, ich kann beim Jack einen gewissen Frust erkennen. Dieser legte sich allerdings im laufe des Abends und der Frust wich einer grandiosen Euphorie. Nach dem vierten Treffer der Hamburger war klar, dass dies die letzte Niederlage vor Weihnachten war.

Die Stimmung war wieder ausgezeichnet und nur einer schaute wie üblich recht belämmert drein: Der Jussuf hat ja mit seinen Rasentretern von der B 17 auch wenig Freude, wenn die reisen müssen. Geschieht ihm aber gerade recht, was muss der mich auch beschimpfen. Wenn’s nur beim Nachbarn auch brennt…

Samstag war dann Familientag. War ganz wichtig, weil am Sonntag sind wir schon um 09:00 Uhr aufgebrochen. Wir haben uns die DNL-Jugend angeschaut. Ein munteres Spielchen, was die Jungs da geboten haben. Hätte ich nicht gedacht. Schade eigentlich, dass so wenig Zuschauer da waren. Und gewonnen haben wir auch. Nach spannenden 60 Minuten stand es 2:2 und so musste nach einer torlosen Verlängerung letztendlich das Penaltyschießen entscheiden. Zwei Letten standen dabei im Mittelpunkt. Wie die heißen kann ich aber nicht sagen, weil die Namen so kompliziert sind. Der eine im Tor konnte zwei Schüsse halten, der andere, eigentlich Verteidiger, hat einen verwandelt. Und zwar so cool, dass die Zuschauer und der Torhüter aus Rosenheim nur staunen konnte. Danach hat übrigens auch noch ein echter Augsburger getroffen: Marco Sternheimer heißt der Junge und den Namen könnt ihr euch auch für die Zukunft merken. Der Junge kann nämlich in ein paar Jahren ein ganz Großer werden.

Nach dem Spiel haben wir uns im Thorbräu erst einmal auf das Spiel der Panther vorbereitet. Es dauerte auch nicht lange, bis ein paar Jungs in blauen Trikots auftauchten. Schwenninger, wie der Schorle sofort erkannte. Binnen zehn Minuten waren da an die 50 Fans aus dem Schwarzwald und die waren richtig gut drauf. Da hat man nichts gemerkt, dass die am Freitag von den Müllmännern eine verbraten bekamen, dass die Lichter ausgingen und Dir als Fan eigentlich das ganze Wochenende versaut ist.

Gemeinsam machten wir uns dann auf den Weg ins Stadion, der zugegebenermaßen nicht so ganz einfach ablief. Unser Kennenlernen hatte auf beiden Seiten deutliche Spuren hinterlassen. Hilft ja nichts, da muss man einfach Opfer bringen. Gut war allerdings, dass die Jungs vom Neckar einsahen, dass es hier und heute für sie nix zu holen gibt. Bei denen stinkt es offensichtlich ganz gewaltig.

Die Geschichte des Spiels ist schnell erzählt: Der AEV war Herr im Haus und nachdem wir circa jede 10. Großchance verwerten konnten, stand am Ende ein nie gefährdeter Erfolg für unsere Jungs. Am meisten hat mich natürlich gefreut, dass wir kein Gegentor erhalten haben. Ein Spiel ohne Gegentor ist schon was besonderes, wie wir ja in letzter Zeit leidvoll feststellen mussten.

Gestört hat mich nur, dass um uns rum nur Nörgler stehen. Jungs, kommt mal runter, wir sind immer noch auf einem guten einstelligen Platz, wir gewinnen die Spiele, die wir gewinnen müssen und wir kämpfen immer. (Schaut mal, wie das bei Schwenningen zurzeit ist – die haben vielleicht Grund zum Jammern, aber doch nicht wir!) Der Scherneck trifft nicht, der Machachek ist ein Ausfall, der Musiker steht neben seiner Ausrüstung, der Carl Ricola kann ja gar nix, der Mason ist auch eine Null und der Wojtyla ist auch desolat und das arme Rehkitz macht nur blöde Fouls und und und

Ja leck mich am Arsch, wenn wir so bodenlos schlecht sind, wo haben wir dann bitteschön nur die 27 Punkte her? Freunde, ich sag euch was: Die Jungs geben alles und dafür werden wir am Schluss auch die Belohnung bekommen. Und noch was: Wenn hier irgendeiner meint, das sei Landesliganiveau, dann kann ich dem nur raten, sich wirklich mal ein Spiel in den unteren Klassen anzuschauen. Ich wohne in der Nähe von Burgau und habe dort auch schon mal ein Spiel besucht. Glaubt mir, da sind Welten dazwischen und damit will ich die Leistung der Burgauer noch nicht einmal schmälern. Geht mal in Euch und versucht einfach das Positive zu sehen. Unterstützt unser Team und kritisiert nicht nur – schon gar nicht, wenn es auch noch falsche Kritik ist.

Nachdem wir die Jungs aus Baden-Würstleberg verabschiedet hatten ging es nach Hause. Erschöpft von einem langen anstrengenden Eishockeytag mussten wir nur noch kurz im Stehausschank anhalten. Das war mir doch eine Herzensangelegenheit, dem Kasperl vom Bosporus noch zu erzählen, wer das bessere Team in Augsburg ist. Trotz meiner guten Argumentation hat er es aber nicht eingesehen, aber da arbeiten wir daran.

Herrgott nochmal,ich kann es kaum erwarten, noch zwölf Tage bis zum nächsten Spiel. In Ingolstadt – und wir sind wieder dabei. Trotz Internet. Wie ich das anstelle weiß ich noch nicht, aber ich habe ja fast zwei Wochen Zeit mir was einfallen zu lassen. Wird schon klappen, wir sehen uns bei den Schanzern

Euer Raffi aus Freihalden