Servus Eishockey-Freunde,

in der Länderspielpause hat sich doch einiges getan. Der Weizen-Willi hat endlich eingesehen, dass es keinen Sinn macht, wenn er in unser Stadion geht und nichts sieht. Ich habe ihn dann gefragt ob er nicht mehr zum Bierstand gehen will, weil er da immer das halbe Spiel verpasst. Nein hat er gemeint, es ginge um die Zeit bei uns im Block und er würde ganz allgemein nichts mehr sehen, er braucht halt eine Brille.

Mit der neuen Brille ging es dann nach Ingolstadt und – oh Wunder, der Willi hat auf Anhieb das Stadion gefunden, was bei den letzten Spielen doch eher selten der Fall war.

Das Spiel war richtig gut und eigentlich hatte das Spiel keinen Verlierer verdient – außer vielleicht die Schanzer. Die Entscheidung wurde aber nicht von den beiden Teams herbei geführt, sondern von den gesteiften Kasperln. Da kommt dieser Timo Pillermann aus seinem Kasten und fährt unseren Steffen aber sowas von über den Haufen und alle, wirklich ausnahmslos alle Besucher, haben auf den fälligen Penalty gewartet. Doch dann schlug die große Stunde der vier Ahnungslosen: Aus nicht nachvollziehbaren Gründen gab es keinen Strafschuss, sondern neben dem Ingo musste auch unser Spieler auf die Strafbank. Damit war uns die Chance auf einen Erfolg schlicht und ergreifend gestohlen worden.

Der Willi war mal so richtig angefressen, und hat gemeint, dass es eine Schande ist, wenn diese blinde Nuss da unten auch noch den gleichen Vornamen hätte wie er. Mal so richtig in Fahrt gekommen stellte er fest, dass er so einen Arsch gar nicht sehen wolle und nahm seine Brille und warf sie dem Schiri beim Gang in die Kabine hinterher. Richtig erleichtert stellte er fest, dass dies wohl sein teuerster Wutausbruch aller Zeiten war, aber dass ihm diese Aktion wohl ein Magengeschwür ersparen würde. Allerdings meinte er auch, dass der Schiri trotz der Brille wohl auch nicht besser pfeifen würde.

Der Rückweg gestaltete sich dann aber trotzdem schwierig: Im Blindflug donnerte der Willi über die Landstraße Richtung Stauden. Allerdings mussten wir in Neuburg kurz stoppen, weil die Polizei eine Geschwindigkeitsmessung durchführte. Mit 160 im 70-er Bereich... Da hat der Schorle-Schorsch gejubelt und gemeint, dann holen wir heute ja doch noch Punkte. Nach einer kurzen Diskussion haben wir die Fahrt fortgesetzt. Wie der Schorle allerdings nach Hause gekommen ist, das ist noch nicht bekannt. Fakt ist auf jeden Fall, dass wir im Stehausschank noch sieben Halbe gewartet haben, aber der Schorle ist nicht aufgetaucht. Bin ja schon mal gespannt, was der noch alles erlebt hat.

Am Sonntag sind wir wie üblich mit dem Zug nach Augsburg gefahren. Am Bahnhof war dann alles mit Preußen überfüllt. Die Sauerländer sind mit einem Sonderzug eingefallen und haben eine Party gefeiert, die selbst den Jack, den Lenz und mich beeindruckt hat. Einen ganz besonders netten Rooster haben wir auch kennen gelernt. Der Typ hieß Texas und der war Prall wie ein Zwillingsreifen. Da hat der Lenz gemeint, der sieht ja schon vor dem Spiel aus wie der Jack nach dem Spiel. Der Jack fand das gar nicht lustig und stellte traurig fest, dass sein Ruf nicht der allerbeste sei. Wenn der Schorle jetzt da wäre, der würde ihn verteidigen....

Das Spiel selbst war nun nicht gerade das Gelbe vom Ei. Rings um uns rum meldete sich ein Fachmann nach dem anderen zu Wort. Derselbe Scheiß wie jedes Jahr meinte einer, der Larry erreicht die Mannschaft nicht mehr schallte es von oben, die haben alle schon bei anderen Vereinen unterschrieben wusste der Vogel vor uns. Und der Lenz hat gemeint, dass der Larry ständig die Reihen umstellt verwirrt unsere Mannschaft mehr wie unsere Gegner. Nun ja, kann schon sein. Aber Leute, das gegen die Hühner war zwar wirklich nichts, aber mal ganz ehrlich: Wir hatten Chancen genug, nur getroffen haben wir leider nicht. Zugegeben, Unterzahl war nix, Überzahl auch nicht, aber eines muss man der Mannschaft wirklich hoch anrechnen: Aufgegeben hat die Truppe bis zum Schluss nicht.

Ganz ehrlich Freunde, ich gebe die Hoffnung nicht auf: Das wird schon wieder. Freuen tut es mich auf jeden Fall, dass der Trecker wieder besser wird. Die Steigerung macht mir wirklich Mut. Am Wojtyla sollte sich die Mannschaft aufrichten. Und eines ist auch sicher: Irgendwann treffen die Jungs auch wieder: Der Cabanossi, der Musiker, der Strandkicker, irgendwann klappt das wieder.

Nach dem Spiel haben wir übrigens den Texas noch einmal getroffen. Gut hat er nicht ausgesehen und auch der Lenz musste zugeben, dass der Jack so noch nie ausgesehen hat. Aber er arbeitet daran.

Um uns rum waren alle traurig. Der Einzige, der am Ende gestrahlt hat war der Zecke: Kein Wunder, denn der BVB hat an diesem Wochenende nicht verloren. Ich wette, nächste Woche läuft das wieder richtig: Der BVB kackt wieder ab und die Panther triumphieren wieder.

Auf dem Heimweg haben wir am Bahnhof noch eine Zeit lang das Treiben der Iserlohner beobachtet. Die waren mal richtig gut drauf, haben sich aber trotzdem anständig verhalten. Jungs, ihr dürft gerne wiederkommen, aber die Punkte bleiben dann da.

Im Brauhaus haben wir dann noch ein wenig sinniert. Ich habe dann mal so gefragt, warum die Reihe mit dem Scherneck, dem Musiker und dem Krügerl nicht mehr zusammen spielt. Das hat in der letzten Saison doch richtig gut funktioniert. Eine Antwort hatte von meinen Kollegen aber auch keiner. Ich glaube, ich muss doch mal im Training vorbeischauen und dem Larry sagen, was er machen muss. Vielleicht wird es dann ja wieder besser.

Es versteht sich ja wohl von selbst, dass wir nach Berlin müssen. Denn sollte der Larry nicht auf Anhieb verstehen was er ändern muss, dann muss ich ihm doch zur Seite stehen. Ohne mich geht es halt nicht. Das wird die Thea einfach einsehen müssen. Computer hin oder her...

Euer Raffi aus Freihalden