Servus Eishockey-Freunde,

man sagt ja, die kleinen Sünden straft der liebe Gott sofort. Kann sein, aber dann frage ich mich schon, was wir ausgefressen haben, dass wir so schwer büßen müssen. Wieder eine katastrophale Trefferquote, wieder keine Punkte und zu allem Unglück auch noch raus aus den Play-Off Rängen. Wie soll das nur weitergehen?

Gemeinsam mit unseren drei Grazien sind der Lenz, der Schorle-Schorsch und ich am Freitagmittag mit der Staudenbahn nach Augsburg gefahren. Das Ziel war der Christkindlsmarkt am Rathausplatz. Schon um drei Uhr füllten sich außer dem Platz rund um den Christbaum auch die Thea, die Almut und die Walli ordentlich mit dem „Weihnachtstraum“ ab. Ich hab es gewusst, triumphierte der Schorle, das kriegen wir hin. Um sechs Uhr wollten die drei Mädels unbedingt heim. Wir haben reklamiert, dass wir das Engelesspiel um acht noch sehen wollten. So trennten wir uns schiedlich, friedlich – die Mädels ab mit dem Zug gen Westen und wir standen um halb sieben da wo wir hingehören: Im Block L. Raffiniert oder?

Gut gelaunt ob dieses taktischen Geniestreichs harrten wir der Dinge, die da auf uns zukommen sollten. Bereits beim Anspiel fiel dem Jack, dem alten Fuchs auf, dass da ein neuer steht. Der Moore ist ein alter Bekannter, erklärte man mir. Aber ob das der richtige neben dem Scherneck ist hat der Weizen-Willi doch in Frage gestellt. Lass die mal machen, konterte der Lenz, weniger wie die anderen kann der doch auch nicht treffen. Recht hat er – leider.

Der Sebastian ist nicht mehr da, dafür haben wir den Philip Riefers von Köln an den Lech geholt. Der ist gut, bemerkte einer, der vor mir stand. Den kenne ich noch aus dem Nachwuchs – und da hat der uns schon immer den Kasten voll gehauen. Super, dann haben wir ja wieder einen, der Tore schießen kann erkannte der Lenz.

Eigentlich lief alles nach Plan, nach wenigen Minuten erzielten wir tatsächlich ein Tor. Warum der Schiri das nicht anerkennen wollte bleibt wohl bis ans Ende seiner Tage sein Geheimnis. Ja da musst du dich nicht wundert, wenn wir kein Tor schießen, wenn es der Blinde eh nicht gibt.

Was dann kam war traurig: Mit jeder Minute verkrampfte die Mannschaft mehr und verlor mehr und mehr das Selbstvertrauen. So war es auch nicht verwunderlich, dass wir jede Menge individuelle Fehler produzierten und dieses Spiel nicht gewinnen konnten. Vom Torwart bis zum letzten Stürmer: Die Angst war jedem Einzelnen Spieler anzumerken und die Düsseldorfer, diese Leichenfledderer, haben das auch noch ausgenutzt.

Vollkommen gefrustet machten wir uns auf den Heimweg. Allerdings erst nach dem Schlusspfiff und vor allem ohne zu pfeifen. Ganz ehrlich, ich glaube nicht, dass die Mannschaft absichtlich schlecht spielt. Nur gemeinsam kommen wir aus dieser verfahrenen Situation wieder raus.

Am Sonntag wollte keiner von unserem Block nach Krefeld. Man kann es aber auch wirklich keinem verdenken. Es folgte das bereits gewohnte Szenario: In der Seidenstadt bekamen wir in regelmäßigen Abständen ein halbes Dutzend eingeschenkt, obwohl wir gar nicht so schlecht waren. Aber getroffen haben wir halt wieder nichts. Da hilft es auch nicht, wenn wir noch zwei Buden gemacht haben. Zu diesem Zeitpunkt war die Messe gelesen und bezeichnenderweise trafen nur die Verteidiger. Positiv allenthalben die Tatsache, das Aufgabenfeld von Seb Uvira haben die Herren Reiss und Weiß schon mal ordentlich übernommen. Aber zielführend ist das ja auch nicht unbedingt.

Am Montag hat der Verein auf dieses Dilemma reagiert. Larry ist Vergangenheit. Platz zwölf, raus aus den Play-Off-Rängen – was bleibt den Vereinsbossen auch anderes übrig. So funktionieren nun mal die Automatismen im Sport. Leicht hat sich das der Schnitzel aus Rederzhausen bestimmt nicht gemacht. Keine Ahnung, ob diese Entscheidung richtig ist, wünschen wir dem Kollegen Thomson ein bisserl mehr Glück, als es der Larry in den letzten Wochen hatte. Danke Larry und alles Gute.

Am Freitag kommen die Männer aus Straubingen. Da gibt es keine Ausreden mehr, da müssen Punkte her. Bekanntlich kehren ja die neuen Besen besonders gut. Einem Erfolg steht also nichts mehr im Weg. Sicherheitshalber werden wir aber am Freitag eine Wallfahrt machen: Wir gehen nicht in unseren Stehausschank, sondern in die Klosterschenke. An uns soll es ja schließlich nicht liegen.

Wir sehen uns

Euer Raffi aus Freihalden