Servus Eishockeyfreunde,

ich muss mich entschuldigen: Die letzten beiden Wochen habe ich leider nichts schreiben können, denn zum einen war ich ein paar Tage krank, zum anderen läuft das Weihnachtsgeschäft an und da hieß es dann mal ordentlich anpacken in der Schreinerei. Vergessen habe ich allerdings so gut wie gar nichts, erzähle ich Euch jetzt halt alles was in den letzten zwei Wochen so passiert ist.

Eigentlich wollten wir unsere Panther in Berlin unterstützen. Daraus wurde allerdings nichts, denn schon am Mittwoch merkte ich, dass mich ein gemeiner Virus an der Reise in die Bundeshauptstadt hindern würde. Dies nahm ich zum Anlass, meiner Thea weis zu machen, dass ich nur wegen ihr daheim bleiben würde. Voller Stolz stellte sie fest, dass ich sie wohl schon ganz toll lieb haben müsste, wenn ich auf den AEV verzichte. Mache ich doch gerne für Dich, war mein abschließender Kommentar.

Das Wochenende nahte und meine Thea bemerkte natürlich, dass es mir von Tag zu Tag schlechter ging. Irgendwie plagte sie das schlechte Gewissen, denn eigentlich wollte sie mit der Lisbeth und der Walli ab Samstag für drei Tage in ein Wellness-Hotel  reisen, was sie aufgrund meines erbärmlichen Zustandes aber absagen wollte. Ich habe aber darauf bestanden: Du fährst, krank kann ich auch alleine sein und immerhin hat das ja auch viel Geld gekostet. Also ist sie –wenn auch ungern- gefahren.

Kaum aus dem Haus habe ich meine Jungs um mich versammelt und mit einer Grog-Kur rückte ich der Erkältung zu leibe.  Zwei Teile Rum, ein Teil Wasser, das tötet jeden Virus. Nach sechs Bechern dieser Medizin war um 14:00 Uhr der Samstag gelaufen und ich im Bett. Schweißgebadet erwachte ich am Sonntag gegen 11:00 Uhr auf und mein Gesundheitszustand hat sich tatsächlich verbessert. Juhuu, ab in die Klamotten und ab in den Stehausschank. Auch dort habe ich mal lieber was Warmes getrunken, Glühwein tut es mitunter auch…

Leider konnten wir nicht ins Thorbräu, denn die Vorbereitung in Paula’s Steh dauerte erheblich länger als geplant. Grad das wir noch pünktlich zum Eröffnungsbully da waren…

Zu Gast war die DEG, ein ekelhafter Gegner wie ich finde. Dieses Defensivgegurke will doch wirklich keiner sehen. Vollkommen überraschend gingen die Rheinschiffer dann auch noch in Führung. Glücklicherweise konnte Tom Holzmann den Ausgleichstreffer erzielen. Ja was für eine Genugtuung: Der Niederberger hat ein Ei bekommen, endlich war das Glück mal auf unserer Seite. Zugegeben, das 1:1 nach dem ersten Drittel war schmeichelhaft, aber ab und zu brauchst halt einfach auch mal ein wenig Dusel. Im zweiten Drittel passierte so gut wie gar nichts und der Jack und der Willi gingen schon vier Minuten vor der Drittelpause auf einen Hopfentee. Da passiert eh nix mehr und dann können wir ja ausnahmsweise mal zwei Bier trinken meinten die Beiden unisono.

Die Rechnung ging nicht auf, denn schon kurz nach dem Abgang von Jack und Willi kam der große Auftritt von Polo. Richtig geil hat der das gemacht der alte Bazi, durch die Hosenträger. Wow!

Im dritten Drittel tat sich wieder lange nichts und dann passierte es doch: Acht Minuten vor Schluss glichen die Duseldorfer erneut aus. So ein Scheiß dachte ich und malte schon mal ein Düsteres Bild wie dieses Spiel wohl weiter gehen könnte. Doch dann befreite mich kaum eine Minute später unser Woody aus meiner tiefen Depression: Erneute Führung für die Panther und diesmal hielt der Vorsprung. Drei megawichtige Punkte, ein schöner Wochenausklang und nach einer weiteren Maß Glühwein fiel ich ins Bett und kurierte neben meiner Erkältung auch meinen Rausch aus.

Am Montag kam auch meine Thea wieder nach Hause. Mein Zustand war noch nicht wirklich besser, was mir eine ganze Menge Pluspunkte einbrachte. Thea versorgte mich die ganze Woche sehr liebevoll. Damit war das Versäumen der Partie in Krefeld halbwegs zu verkraften. Für meine Gesundheit war es auf jeden Fall förderlich, dass die Panther auch ohne mich in Krefeld gewonnen haben. Ihr werdet verstehen, dass ich dies meiner Thea nicht so mitgeteilt habe. Von unserem Spiel am Niederrhein weiß sie bis heute noch nichts – und das ist auch gut so. Womöglich kommt die sonst auf die Idee, die Panther würden uns auswärts gar nicht brauchen…

Am Freitag tanzten die Bullen wieder mal in Augsburg an. Viel will ich zu dieser Partie nicht sagen. Nur soviel: Die können uns schlagen so hoch und so oft sie wollen, ich werde niemals, nie und nimmer so ticken wie die. Da lass ich mir schon lieber den Arsch verhauen, als auch nur ein einziges Mal so eine Truppe bewundern zu müssen.

Der angestaute Ärger ob dieser Ungerechtigkeit wich in den frühen Morgenstunden  der Vorfreude auf das bevorstehende Abenteuer beim Liganeuling von der Küste.

Meine Thea war hoch erfreut, weil es mir endlich wieder besser ging. Dennoch habe ich ihr erklärt, dass es meinen Bronchien sicher gut täte, wenn ich ein wenig Meeresluft inhalieren würde und ich deshalb einen Trip an die Nordsee machen würde, was sie mit einem Staunen so zur Kenntnis nahm. Hier mal kurz der folgende Dialog:

Thea: Ich bin schon sehr überrascht…

Raffi: Wie sehr ich mich um meine Genesung kümmere?

Thea: Nein, welchen Ideenreichtum du besitzt!

Raffi: Was meinst Du, Schatz?

Thea: Sicher sind der Willi und der Schorsch auch Asthmatiker..

Raffi: Ich verstehe gar nicht was Du meinst.

Thea: Lass gut sein, erhol Dich gut und genieße die Seeluft.

Raffi: Du wirst mir fehlen…

Thea: Jetzt aber raus, bevor ich mir das noch einmal überlege

Jep Freunde, los kann es gehen. Schon im Vorfeld hatten wir uns neben drei Paletten Bier auch noch bundesweit gültige Zugtickets bei Lidl besorgt und so ging es am Samstag gegen 07:30 los gen Norden. Erster Halt war Dortmund, keine Zeit – kein Bier, schade!!! Nonstop ging es weiter nach Bremen und welch eine Freude, direkt vor dem Bahnhof ein Bierzelt. Ja Himmel noch eins, Gott liebt uns, strahlte der Weizen-Willi. Und nicht minder erfreut sagte der Schorle, dass wir ja massig Zeit hätten um die Kultur der Nordlichter kennen zu lernen.

Das glaubt ihr nicht, mitten in Bremen war ein Oktoberfest. Sieht man mal davon ab, dass die Biergläser nicht unseren Anforderungen entsprachen, war es ein gelungenes Event, dem wir bis zum Aufstuhlen beiwohnten. In unserem Hotel gab es am Sonntagmorgen ein regionales Frühstück: Ich werde Euch die Details ersparen, nur soviel sei gesagt: Weißwurst gab es nicht. Und was Labskaus ist will ich schon gar nicht wissen!

Mit dem 10-Uhr-Zug ging es dann nach Bremerhaven. Am Bahnhof wartete schon eine Abordnung von Fans der Pinguins auf uns. Jene Kollegen, die wir schon im CFS kennen lernten. Zur Begrüßung gab es einen Korn und ein Pils. Insgesamt haben wir uns sechsmal begrüßt.

Am frühen Nachmittag begann das Spiel und es war von Beginn an klar, dass die Panther das bessere Team aufs Eis brachten. Auch wenn es das Ergebnis nicht vermuten lässt, dieser Sieg war nie gefährdet.

Was gibt es groß zu erzählen? Es freut mich, dass meine beiden Lieblingsspieler, der Trefferlein und der Krügerl Adi getroffen haben. Und es ist mir eine Genugtuung, dass ausgerechnet der Zwerg und der Kleiderschrank drei Tore erzielt haben. Genau die Jungs, denen so mancher im Vorfeld der Saison die DEL-Tauglichkeit abgesprochen hatten. Vielleicht hat der Iron-Mike ja doch dir richtigen Jungs geholt. Ich denke, der eine oder andere Dauernörgler könnte sich allmählich mal zu einer Entschuldigung durchringen.

Gegen 18.00 Uhr endete unser Abenteuer in Bremerhaven. Ein Dankeschön geht noch einmal an unsere Freunde vom Stehtisch 3, die uns bestens versorgt haben und die uns auch pünktlich am Bahnhof abgeliefert haben. Ohne diese Hilfe würden wir vermutlich immer noch an der Nordsee rumirren.

Die Rückfahrt verlief weitgehend reibungslos, lediglich der Weizen war ein wenig enttäuscht, weil das Oktoberfest am Sonntag bereits geschlossen hatte. Ohne weiteren Zwischenstopp erreichten wir die Heimat und nachdem unsere Paletten die Landesgrenze von Niedersachsen nicht erlebten, fiel schon gegen 20:30 Uhr der Schlaf über uns her. Gut erholt erreichten wir in den Morgenstunden Augsburg, von wo aus wir dann die restliche Heimreise antraten.

Meine Erkältung war übrigens auch weitgehend weg. Was doch ein Wochenende an der Nordsee alles ausmacht….

Tja Freunde, das war es mit meinem Reisebericht. Am letzten Wochenende haben wir dann den Deutschlandcup besucht. Auch ein ganz tolles Erlebnis, aber anstrengend: Sechs Spiele an einem Wochenende, das ist was für gestandene Fans. Aber das ist eine andere Geschichte, von der ich Euch mal irgendwann erzähle.

Die nächsten Aufgaben stehen an: Am Freitag zu den Grizzlys, ohne mich. Wer will denn da schon hin? Dann aber kommen drei Heimspiele und der Besuch in Niederbayern. Da sind wir auf jeden Fall am Start. Ihr doch sicher auch, oder?

Euer Raffi aus Freihalden