Servus Eishockeyfreunde,

eigentlich habe ich gedacht, es interessiert gar niemanden, was ein paar einfache Eishockeyfans wie wir so erleben und darum habe ich in den letzten Wochen auch nicht mehr über unsere Abenteuer berichtet. Bei der Saisonabschlussfeier im Frühjahr hat mich aber einer aus der Vorstandschaft der Eishockeyfreunde zum Sommerfest der Sieben Schwaben eingeladen und mich auch dahin mitgenommen.

In bierseliger Runde hat er mich dann gefragt, ob ich nicht wieder ein bisserl was erzählen könnte, was bei uns Holzwinklern alles so passiert. Na gut, wenn ihr das haben wollt, dann erzähle ich wieder von unseren Abenteuern mit den Panthern.

Die letzte Saison ist ja irgendwie unglücklich gelaufen. Mit dem letzten Spiel setzte eine gewisse Ernüchterung ob der verfehlten Play-Offs ein. Der Lenz, der Jack, der Schorle-Schorsch, der Weizen-Willi und ich haben aber nach einer kurzen Resignationsphase sofort die Weichen in eine rosige Zukunft gestellt: Direkt nach dem Abpfiff meinte der Schorle, auf ins Thorbräu, wir müssen die neue Saison planen. Gar nicht einfach, das kann ich Euch sagen, da ist es mit drei, vier Weizen noch nicht getan.

Der Jack hat zwar gemeint, er geht nicht mehr zum Eishockey, das würde ihn zu sehr aufregen, das sei jedes Jahr die gleiche Kacke. Aber der Willi hat dann sofort auf den Tisch gehauen und gemeint er soll sich doch nicht so deppert anstellen, weil der Jack würde das jedes Jahr sagen und dann doch als einer der Ersten seine Dauerkarte holen. Und genau so war es dann auch: Bereits eine Woche nach der Saison haben wir uns getroffen und nach einem Wiedersehenstrunk haben wir alle die neuen Dauerkarten gekauft.

Und weil wir so früh gekauft haben, haben wir auch ordentlich gespart. Den Gewinn haben wir aber sofort wieder angelegt, denn dieses Schnäpple muss ja mal richtig gefeiert werden. Was ein Husarenstück von uns. Gell mir aus dem Holzwinkel sind schon richtig raffiniert!

Fortan vertrieben wir uns die Zeit mit den Play-Offs und dann kam die Periode der Sommerfeste. An den Daniel von den Eishockeyfreunden habe ich schon gar nicht mehr gedacht, aber der hat mich dann mal angerufen und mich an das Sommerfest der Sieben Schwaben erinnert, zu dem er mit mir gehen wollte, was im Nachhinein betrachtet kein Fehler war.

Ich habe den Weizen-Willi angerufen und ihm erzählt, dass es dort Freibier geben würde. Bevor ich noch auflegen konnte war der mit seiner Lisbeth bereits an meiner Haustüre gestanden und drängte auf eine sofortige „Kulturreise“ nach Lechhausen, wo die Eishockeywelt sich treffen würde. Ich habe dann meine Thea eingepackt und los ging es Richtung Augsburg. Noch einmal auf das Freibier angesprochen habe ich ihm gesagt, dass er sich da einfach verhört haben muss, was er zwar nicht einsehen wollte, aber letztendlich doch glauben musste.

Als wir auftauchten wurden wir sofort freudig begrüßt. Ah meinte einer der Organisatoren, ein Portugiese oder ein Spanier oder irgend so was, die Jungs aus Feihalden… Das hat mich schon stolz gemacht, weil wir scheinbar schon erwartet wurden. Das erste Bier wurde uns gleich mal so zugeschoben und der  Willi hat mit Freudentränen in den Augen gemeint, jetzt sind wir im Schlaraffenland. Recht hat er, das war ein richtig schönes Fest, bei dem es was Schweinernes vom Grill gab, Bratwürschd und Leberkäs, an die hundert Salate und einen Nachtisch hat es auch gegeben. Der war wichtig, weil wir der Thea und der Lisbeth so an die fünfzehn Wackelpudding aufgeschwätzt haben, die allesamt mit Wodka angesetzt waren. In vollkommener Glückseligkeit haben wir den Damen dann die ersten fünf Auswärtsspiele abringen können. Mit einem Augenzwinkern meinte der Willi, Raffi – es läuft….

Auf dem Fest haben wir dann ein ganz besonderes Erlebnis gehabt. Plötzlich kam unser neuer russischer Torwart (der mit den Quadratlatschen) und setzte sich zu uns an den Tisch. Der Putin hat uns begrüßt und ich habe mich fast an meinem Bier verschluckt. Der hat MICH angesprochen. Das ist das Allergrößte, was ich bisher in meiner Eishockeykarriere erlebt habe. Wir haben dann sofort ein Foto gemacht, der Willi und ich – und in der Mitte der Buhz (das ist sein Spitzname, warum weiß ich aber noch nicht). Vor uns lagen unsere beiden Grazien und glänzten vor sich hin. 

Ich habe übrigens noch den Vorschlag gemacht, man könnte dieses Bild vergrößern und auf das Garagentor kleben. Die Thea hat gemeint das komme nicht in Frage, weil sie auf dem Bild nicht gerade ideal  getroffen wäre, was auch für die Lisbeth gelten würde. Und ich solle mich ja nicht trauen.....

Ein ganz cooler Typ ist der Buhz auf jeden Fall und ich bin mir ganz sicher, der wird uns noch viel Freude machen.Logisch, dass dieses Ereignis begossen werden musste. Leider haben die Biervorräte nicht unbegrenzt gehalten und der Iberer hat gemeint, wenn wir nächstes Jahr wieder kommen, dann sollen wir Bescheid sagen, damit er statt einem lieber zwei Biercontainer da hat. Na ja, kann ja mal passieren.

War das ein Hallo bei unserer Ankunft im Stehausschank in Freihalden. Natürlich haben wir sofort den Jack und den Schorle einbestellt und von diesem unglaublichen Erlebnis berichtet. Der Kasperl vom Bosporus war auch da, aber der hat natürlich wieder nicht verstanden um was es geht. Aber den kriegen wir schon auch noch hin. In der Vorbereitung spielen wir gegen Galatasaray hat der Jack behauptet und da meinte der Yussuf, da sei er dabei. Na also, es geht doch….

Wir sehen uns spätestens beim ersten Vorbereitungsspiel, auch wenn das nicht die Orange-Gelben sind

Euer Raffi aus Freihalden