Servus Eishockeyfreunde,

gestern führte uns der Weg nach Ravensburg. Eine lösbare Aufgabe wie der Lenz schon am Montag befand. Aber im gleichen Atemzug gab er zu bedenken, dass wir da die letzten zwei Jahre verloren haben. Da müssen wir natürlich mit, dachte ich so bei mir, um die Panther zu unterstützen – mein Entschluss stand damit unumstößlich fest. Mit der Thea lief das viel einfacher wie vermutet: Du Thea die Panther spielen am Bodensee und da ist ein großes Volksfest und da..... auf gar keinen Fall, fuhr sie sofort dazwischen, fahr du ruhig, aber ich muss mich noch schonen. Du weißt schon, vom Plärrer! Auch gut, dann halt nicht. Manchmal ist einem schon das Glück hold.

Der Willi wählte gleichzeitig eine ähnliche Taktik und erzielte ebenfalls einen durchschlagenden Erfolg. Somit starteten wir mit meinem alten VW-Bus am Freitag direkt von der Schreinerei aus. Der Lenz und ich fuhren gerade zum Getränkemarkt in Scheppach, wo der Weizen-Willi auch schon wartete. Ein kurzer Stopp noch Beim Obi, den Schorle-Schorsch und den Jack aufgenommen und los ging’s. Einen Fahrer hatten wir diesmal auch: Der Yussuf hat einen Cousin in Ravensburg und den wollte er schon lange mal besuchen und weil der Yussuf ja nichts trinken darf, wurde er zum Fahrer bestimmt. Das passte geradezu perfekt und gut zwei Stunden bzw. zwei K 20 später erreichten wir Ravensburg, wo wir bestens gelaunt mit den Baden-Würstlebergern ein weiteres Kaltgetränk zu uns nahmen und somit viel für die Völkerverständigung taten.

Die Sondierungsgespräche zogen sich in die Länge, auch wenn der Willi immer wieder anmerkte, dass der lokale Gerstensaft nicht zu genießen sei. Er würde den Selbsttest demnächst abbrechen, weil die Gesundheit ginge doch vor. Schallendes Gelächter begleitete diese Aussage, denn der Abbruch erfolgte erst beim 17. Bier. Nach diesem Verhandlungsmarathon ging es Richtung Stadion und gerade noch rechtzeitig erreichten wir den Ort des Geschehens.

Irgendwann habe ich einmal von einem Freundschaftsspiel gesprochen, worauf mir der Jack erklärte, so etwas würde es im Eishockey nicht geben. Seit gestern weiß ich auch warum. Der Underdog vom Bodensee  war in keinster Weise bereit, das Spiel abzuschenken. Dies wurde auch nach unserem Doppelschlag von Michael Davies und der Gabi nicht besser. Mehr und mehr wurden die auftretenden verbalen Auseinandersetzungen mit nonverbalen Kampfeinlagen ausdiskutiert.

Das Spiel selbst war interessant und man hatte immer das Gefühl, dass die Panther immer dann nachlegen konnten, wenn die Gastgeber Morgenluft witterten. Kein Zweifel, das hat die noch grantiger gemacht. Hinzu kam, dass unser Russe im Tor einen guten Tag erwischt hatte und einfach immer zur Stelle war. Sogar ein Penalty half den Hausherren nicht. Frust machte sich mehr und mehr breit und so kam was kommen musste: Irgendwann waren der Worte genug gewechselt: Das arme Rehkitz hat seinem Kontrahenten ordentlich die Glocke geläutet, was der Schiedsrichter allerdings mit einer etwas längeren Pause ahndete. Ganz besonderen Respekt hat sich auch unser Hafenmeister erarbeitet. Zunächst räumte er seinen Gegenspieler mit einem eher unüblichen Check ab, was ihm schon einmal eine 5 + SD einbrachte.  Die anschließende Grundsatzdiskussion mit seinem Kontrahenten wurde übrigens auch noch einmal mit 14 Strafminuten belohnt. Auf das Spiel wirkte sich das allerdings nicht mehr aus. Lediglich die Tatsache, dass in diesen Auseinandersetzungen die unseren klare Punktsiege erreichten, verdient indes noch Erwähnung. Schaden konnte es allerdings nicht, dass nach dieser Einlage das Spiel zu Ende war und die Mannschaften den wohlverdienten Feierabend angehen durften.

Am Ende stand ein ungefährdeter Sieg, denn auch die Herren Trefferlein und Hanowski (der gleich doppelt) zeigten ihre Vollstreckerqualitäten. Getragen vom Erfolg und vom unbändigen Verlangen nach einem ordentlichen Vollkornsmoothie zog es uns sofort zurück in den Holzwinkel, wo wir im Stehausschank noch einmal das Spiel Revue passieren ließen. Einziges Manko an diesem Abend: Der Weizen-Willi vermutete eine schwere Leberschädigung ob der Plörre in Ravensburg. Er würde nicht umhin können, schon Morgen ein Reparaturbier zu sich nehmen zu müssen. Da trifft es sich doch richtig gut, dass wir mit den Eishockey-Freunden auf den Plärrer gehen, um unsere Erfahrungen auszutauschen. Was sein muss, das muss eben sein.

Ja Freunde, nun also ist die Vorbereitung vorbei und ich bin mir da ganz sicher, die aktuelle Mannschaft wird uns viel Freude bereiten. Allerdings werden auch Tiefschläge nicht ausbleiben. Wir aus dem Holzwinkel, wir spülen das einfach runter. Dennoch werden wir vom ersten bis zum letzten Spiel genau das tun, was unsere Jungs auf dem Eis machen: Einfach alles geben. Wie heißt es doch so schön: Wenn wir hier stehen, sind wir wie benommen, der AEV hat uns den Verstand genommen...

Vielleicht sehen wir uns ja schon am Freitag bei den Frankensäggln, ganz bestimmt aber am Sonntag gegen die Südpolvögel, wenn es endlich wieder losgeht.

Euer Raffi aus Freihalden