Servus Eishockeyfreunde,

am Freitag war es wieder mal soweit: Heimspiel mit Freunden. Bereits am Montag hat mir der Joschi eine Wodsäbb geschickt. Er kommt und er bringt neben ein paar seiner Kammeraden natürlich auch einen Durst. Der Joschi ist einer von denen, die wir bereits letzte Saison im Thorbräu getroffen haben und davon überzeugen konnten, dass der AEV (neben den Wild Wings natürlich) der einzig vernünftige Eishockeyverein in Deutschland ist.

Treffpunkt war wieder oben am Wertachbrucker Tor bzw. im unmittelbar daneben befindlichen Hopfenkulturzentrum. Lustig ging es her und nach ein paar Mutmachern gingen wir nach einem dreistündigen Warmup gemeinsam unter lautstarkem Absingen von Schmähliedern gegen die Mannheimer Adler ins Stadion. Irgendwie konnte ich den Eindruck nicht loswerden, dass weder wir, noch die Wild Wings die Mannheimer gut leiden können.

Das Spiel selbst ist schnell zusammengefasst: Beide Mannschaften spielten grottig schlecht und so mancher unserer Jungs hatte einfach einen gebrauchten Tag erwischt. Einzig der Russe im Tor, der endlich auch im Heimspiel im Tor stand, hatte Normalform und verhinderte weitaus Schlimmeres. Im Grunde waren wir dennoch die bessere Mannschaft, aber ein paar Aussetzer in der Defensive und schon musste man einem Rückstand hinterher laufen. Dies  geschah insgesamt dreimal, auch wenn wir in Form des Ausgleichstreffers dreimal eine vernünftige Antwort darauf fanden.

Der Führungstreffer wollte an diesem Abend aber einfach nicht gelingen. David Stieler traf zwar noch einmal, allerdings mit dem Fuß, was irgendwie nicht erlaubt ist. Ja so ein Dreck, sagte der Willi, diese vier Haubentaucher sehen das ganze Spiel rein gar nichts, aber wenn sie mal etwas nicht sehen sollen, dann sehen sie es.

Stimmt nicht, bemerkte der Schorle kleinlaut, selbst dazu haben sie den Videobeweis benötigt. Ich warf dann die Frage in die Runde, ob man den Schiris nicht irgendeine andere Szene vorsetzen könnte, die eindeutig beweist, wie regulär unser Tor war. Merken würden die das eh nicht. Damit war die Stimmung wieder bestens und nachdem der Jack eiligst mit dem Bier wieder auftauchte gingen wir voller Spannung in die Owerteim.

Hin und her ging es in diesen fünf Minuten, in denen die Schiris nichts mehr ahndeten. Ja warum gehen die nicht gleich in die Kabine, wetterte der Zecke. Das Julchen klärte aber auf, das die vier Hamperer beim Penaltyschießen noch gebraucht würden. Penaltyschießen gab es dann tatsächlich und hier hatten die Neckarjungs einfach das bessere Ende für sich. Bezeichnend, dass der Marc Cundari nur das Gestänge traf…

Nun ja, ein Punkt war es trotzdem, auch wenn eigentlich mehr drin gewesen wäre. Aber so ist das halt: Hier gibst Du überraschend Punkte ab, beim nächsten Mal holst Du mindestens ebenso überraschend einen Punkt, mit dem niemand gerechnet hätte.

Und noch was: Der eine oder andere Verteidiger hatte wirklich keinen Glanztag, aber ganz ehrlich, die sind mir allemal lieber, wie so manch ein Defender bei den Wild Wings. Diese Niederlage ist kein Beinbruch, so etwas kommt immer wieder mal vor – und zwar nicht nur bei uns.

Bevor ich das vergesse: Der AEV hat einen neuen Stadionsprecher. Schade, dass der Staumann das nicht mehr macht, aber nun ist das ja mal so und jetzt haben wir eben den Sascha, der das ziemlich kurzfristig aufs Auge gedrückt bekam. Ist doch verständlich wenn der noch ein paar Fehler macht. Da verstehst Du ja noch mehr vom Eishockey sagte der Jack zu mir. Das mag sein, aber ich kann nicht so schön reden wie der Sascha. Gebt dem noch ein paar Spiele Zeit, dann wird das schon. Und was den Versprecher mit dem AEC angeht: Klar, das war übel, aber ganz ehrlich, wenn wir das Spiel gewonnen hätten, dann würde sich da niemand drüber aufregen, sondern höchsten kurz schmunzeln. Also Freunde, immer locker bleiben, das wird schon noch mit dem Sascha.

Zweifellos nicht ganz zufrieden zogen wir gen Westen. Um den Sticheleien im Stehausschank zu entgehen mieden wir dieses Etablissement. Den Dämmerschluck nahmen wir bereits in Dinkelscherben zu uns und nach kurzer Zeit wich die Enttäuschung einer gewissen Aufbruchsstimmung. Dann gewinnen wir halt in München war der einhellige Tenor, auch wenn keiner daran wirklich glauben mochte. Und wenn nicht, dann fetzen wir die Adler weg oder wen auch immer!

Am Samstag war Markt in Freihalden und wie sich das gehört bin ich da mit meiner Thea hingegangen. Am Stand des SV Oberwaldbach haben wir neben dem Willi und seiner Lisbeth noch so manchen guten Bekannten getroffen und mit jedem haben wir, zur Unterstützung des SVO versteht sich, einen Prosecco getrunken. Sicher wisst Ihr wie das ausgegangen ist: Die beiden Mädels waren fertig und benötigten den Sonntag zur Regeneration, womit der Weg zu den Dosen bereitet war. Es lebe der SVO.

Die Anfahrt nach München verlief reibungslos: Kaum zwei Halbe nach Fahrtbeginn erreichten wir das Stadion  und nachdem wir in München keine Freunde haben mussten wir uns auch nicht groß am Bierstand tummeln. Wir nahmen unsere Plätze ein und dann kam auch schon der Meister aufs Eis. Was ist denn das, frage ich den Willi: Was um alles in der Welt haben sich die Münchner nur bei diesen Trikots gedacht? Die sehen ja aus wie mein Schafanzug sagte der Willi. Nüchtern packe ich das nicht hörte ich noch und schon war der Willi verschwunden….

Die Panther begannen sehr konzentriert und konnten das Spiel offen gestalten. Dies änderte sich in dem Moment, als der Kleiderschrank auf Kufen dem Holzi eine fette mitgegeben hat. Die Strafzeit nutzten wir eher suboptimal und nach Ablauf der Strafe kam was kommen musste. Das erste Tor für die Mingara war gefallen. Der Rest ist schnell erzählt: Die Brausetruppe dominierte mehr und mehr und erzielte folglich ein paar weitere Tore. Das war schon eine Klasse für sich und auch der Willi, der inzwischen mit einem Sixpack zurück war, nickte anerkennend.

Sechs zu zwei hieß es am Ende. Traurig bin ich dennoch nicht, denn diese Truppe ist einfach nicht unsere Kragenweite. Mit einem Etat, der fast dreimal so hoch ist wie unserer, da muss einfach ein Klassenunterschied sein. Egal, ich bin AEV-Fan, bin stolz darauf und verliere lieber haushoch, als nur ein einziges Mal mit dem Rindvieh auf dem Buckel rumzulaufen.

Schmerzen bereitete mir lediglich der Anblick von Matsy und Jerome Flaake im Pyjama. Die würden uns zweifellos gut zu Gesicht stehen, was allerdings daran scheitert, dass die in München mit Geld zugesch… werden. Man muss sich das wirklich auf der Zunge zergehen lassen: Die beiden sind Topmittelstürmer und spielen da in der vierten Reihe. Wie willst Du da mithalten?

Eigentlich wollten wir noch auf die Wiesn. Aber die Vernunft setzte sich durch und wir sind sofort nach hause gefahren. Beim Pizzadienst haben wir noch vier Mafiatorten geordert und dann sind wir zu unseren Damen nach Hause gefahren. Bonuspunkte sammeln sozusagen, der Weg zum nächsten Roadtripp ist geebnet….

Euer Raffi aus Freihalden