Servus Eishockeyfreunde,

am Freitag stand wieder einmal das Kräftemessen mit den Adlern an und – wie könnte es auch anders sein, wir waren mit dabei. Diesmal half uns der Geburtstag vom Lenz seiner Almut: Ein Wellness-Wochenende ganz ohne Männer hat er ihr geschenkt und weil sie da nicht alleine hin wollte, musste die Lisbeth und natürlich auch meine Thea mit in den Schönheitstempel. Herrlich, meinten auch der Willi und ich und schon stand der Trip zu den wenig geschätzten Mannheimern.

Los ging es nach kurzer Verzögerung wie immer am Getränkemarkt. Die Fahrersuche gestaltete sich äußerst schwierig, weil diesmal keiner von uns eine abstinente Phase hatte. Der Willi äußerte sich dahingehend, dass er das „Badenser Gschmoiß“  nüchtern überhaupt nicht ertragen könne und somit er als Fahrer nicht in Frage käme. Zweifellos ein schlagendes Argument dem sich reihum alle Beteiligten anschlossen. Nachdem die Fahrt bereits zu scheitern drohte erbarmte sich der Jack. Die Zusage, dass er am Sonntag beim Heimspiel auf unsere Kosten trinken dürfte, hat ihn letztlich dazu ermuntert, die A-Karte zu ziehen.

Ein paar Stunden später erreichten wir die SAP-Arena und weil das Bier da überhaupt nicht schmeckt haben wir sofort unsere Plätze aufgesucht. Das Spiel begann und zu unserer Überraschung waren es die Panther, die das Geschehen kontrollierten. Der verdiente Lohn war das Führungstor durch Big Ben Hanowski. Auch danach erarbeitete sich der AEV Chancen über Chancen und nur dem Goalie von Mannheim war es zu verdanken, dass die Adler überhaupt noch im Spiel blieben. Wie so häufig kam es aber halt ganz anders: Der MERC machte den Ausgleich.

Das zweite Drittel war eine Kopie des ersten Abschnitts: Erneut die Führung für uns durch das Arme Rehkitz und zwar in Unterzahl! Wenn es nur so geht, meinte der Schorle und alle stimmten dem zu und sangen ein fröhliches „vier Mann sind genug“. Der erneute Ausgleich sollte allerdings ebenfalls wieder folgen und so sollte die Entscheidung im Schlussabschnitt fallen. Zwei schnelle Tore für die Hausherren beantwortete erneut ‚Big Ben mit seinem zweiten Treffer. Die Partie schien abermals zu kippen, aber in diese Drangperiode fiel der endgültige Knockout gegen unsere Panther.

Dennoch darf man festhalten, dass die Panther ein mindestens gleichwertiger Gegner waren. Die Adler hatten einfach mehr Glück (ein Assist ging an die Bande der Mannheimer) und einen Dennis Endrass, der einfach einen überragenden Tag hatte. Nicht das der Ben Meisner schlecht gehalten hätte, aber der Endrass ist halt einfach ein Weltklassekeeper, der mehr kostet, als unser kompletter erster Block.

Den kann man sich schon leisten, wenn man einen Hopp hinter sich weiß. Aber wie gesagt, lieber verliere ich und bin AEV-Fan, als dass ich die Farben wechseln würde. Und eines ist sicher: Wir werden es erwarten können, bis wir die wieder abfieseln.

Positiv an diesem Abend war vor allem, dass der Franzose wieder mit dabei ist und bereits wieder an seine Form anknüpfen konnte. Nach dem Schlusspfiff haben wir unser Team mindestens genauso gefeiert wie die Rhein-Neckar-Jungs, sind aber dennoch etwas enttäuscht abgezogen. Ein kurzes Frustbier später rollte unser Bully wieder gen Süden und wir richteten den Fokus bereits auf das Heimspiel gegen den Neuling von der Nordsee.

Eine vernünftige Vorbereitung ist bei jedem Spiel unabdingbar. Demzufolge starteten wir am Sonntag bereits um 14.00 Uhr – nach einem 1,2,3,4-Menü (ein Paar Weiße, zwei Brezen, drei Weizen, vier Obstler) – mit der Staudenbahn zum heiligen Tempel am Schleifgraben. Dies war ja kein Problem, weilten die Damen ja noch immer beim Wellness. Bereits vier Stunden vor Spielbeginn erreichten wir den Anbau des Stadions, auch liebevoll Thorbräustuben genannt.

Über das Spiel vom Freitag wollte keiner reden und so sinnierten wir vor uns hin, bis plötzlich ganze Horden von Fans aus Bremerhaven die Ruhe störten. Das war ganz erstaunlich, denn mit so vielen Gästefans hatte nun wirklich niemand gerechnet. Und richtig nett waren die außerdem. Der Schorle meinte, das sind ja mehr Fans, als das was die Wolfsburger und Hamburger in den letzten vier Jahren zusammen mit nach Augsburg gebracht haben. Und damit lag er auch vollkommen richtig.

Gemeinsam zogen wir nach ein paar Begrüßungsdrinks ins Stadion um den nächsten Sieg zu feiern. Kontraproduktiv war allerdings der Führungstreffer der Nordlichter, den wir als gute Gastgeber quasi als Begrüßungsgeschenk freundlichst ermöglichten. Allerdings hielt diese Freundlichkeit nicht allzu lange und der AEV drehte noch im ersten Drittel das Spiel. Schnell war zu erkennen, dass der Neuling nicht in der Lage war, mit den weitaus schnelleren Panthern mitzuhalten. Kein Wunder bemerkte der Schorle, wäre ja noch netter, wenn Pinguine den Panthern entwischen könnten.

Der AEV dominierte mehr und mehr und selbst die vier Streifenhörnchen konnten mit ihren oftmals eigenartigen Entscheidungen daran nichts ändern. Dies war vor allem immer dann der Fall, wenn der kleine Wirbelwind mit dem Trefferlein und Big Ben die Bühne betrat. Der erste spielt, der zweite arbeitet und der dritte trifft. So einfach geht das... Bleibt eigentlich nur zu hoffen, dass auch der Trefferlein demnächst wieder häufiger trifft. Die paar kniffligen Situationen vor unserem Kasten löste zudem der Russe tadellos, der mehr und mehr Sicherheit gewinnt und mit Sicherheit ein absolut verlässlicher Rückhalt unserer Mannschaft wird. Da habe ich absolut keine Zweifel mehr!

Zweimal Big Ben, einmal der Kleiderschrank und dann noch der Holzi auf den inzwischen verlassenen Kasten und der  nächste Sieg war eingetütet.  Zufrieden mit der Leistung endete der Sonntag feuchtfröhlich bei ein, zwei Abschiedsbierchen mit den neuen Freunden von der Küste. Ein rundum gelungener Abend, zu dem auch der neue Stadionsprecher beigetragen hat. Der Junge hat seine Hausaufgaben gemacht und eine fehlerfreie Leistung abgeliefert. Na also, wusste ich es doch, der geht seinen Weg.

Fast hätte ich es vergessen: Die Stimmung war wirklich klasse. So will ich das immer haben, so sieht die Hölle des Südens aus. Wenn so ein Lärmpegel über sechzig Minuten besteht, dann werden es alle Mannschaften schwer haben, im CFS zu bestehen. Weiter so Jungs, gegen die Schanzer gilt es wieder, da treffen wir uns doch wieder oder?

Euer Raffi aus Freihalden